
15. Mai 2022
Von vergangenen Campingtrips, Wanderurlauben und einem Camino Portugues haben wir gelernt: ein Zelt mit 1,20 Metern Breite ist zu klein für 2 Personen. Im Gegenteil, wir brauchen Platz: wenn es regnet und man all sein Equipment unterbringen will, um in Ruhe zu schlafen oder auch mal um ein paar Stunden am Abend vor Moskitos fliehend im Zelt zu faulenzen. Platz ist Gold wert. Wir suchten für uns zwei also nach einem leichten 3 Personen-Kuppelzelt. Von einer Freundin kannten wir Big Agnes, da ein Big Agnes auf dem Pacific Crest Trail ihr treuer Begleiter war. Wir haben uns daher für das Blacktail 3 in grün entschieden. Mit gerade einmal 2.58 kg aber Innenmaßen von 2.25 x 1.75 x 1.10 und 2 Apsiden ist es genau das was wir gesucht haben. Um es ein bisschen besser zu schützen nutzen wir eine zusätzliche Zeltunterlage.
Unsere selbstaufblasenden Isomatten Kalla 5.0 von Frilufts isolieren gut, knistern nicht, sind nicht rutschig und dabei noch ganze 5 cm dick. Als wir noch zu Fuß unterwegs waren nutzten wir die Therm-A-Rest NeoXAir Lite, die wirklich ein toller Begleiter ist wenn es auf jedes Gramm und ein kleines Packmaß ankommt. Damals haben wir allerdings gemerkt, dass man von zu dicken, glatten und kleinen Matten schnell runter rutscht. Daher ist auch die beinahe rechteckige Form der Kalla 5.0 neben der weichen Oberfläche genau das was wir gesucht haben und ein echter Tipp. Sie wiegt allerdings 910 Gramm und hat ein deutlich größeres Packmaß als die NeoAirXLite. Vanessa friert schnell und nutzt daher den relativ warmen 3-Jahreszeiten Kunstfaser Schlafsack Lamina von Mountain Hardware mit einer Komforttemperatur von -1°C und ist mit dem Schlafsack bereits auf mehreren Touren auch im Sommer sehr zufrieden gewesen. Aufdecken kann man sich ja immer ;) Alex ist da nicht so zimperlich und hat einen Schlafsack von Frijlufts mit 5 °C Komforttemperatur. Zum Schutz der Schlafsäcke und für besonders kalte Nächte haben wir zusätzlich ein Inlet von Cocon dabei. In warmen Nächten kann man auch nur das Inlet als Decke nutzten. Unser Kissen ist das Sea to Summit Foamcore Pillow, das mit Schaumstoff gefüllt ist und sich auf 20 % seiner Größe zusammenrollen lässt. Das Kissen ist wirklich eine eindeutige Kaufempfehlung und jedes Gramm wert!
Wir haben mal nachgerechnet: wenn man sich jeden Abend eine schöne Mahlzeit und einen Tee kocht, und dann morgens auf seinen Kaffee und von Zeit zu Zeit warmen Porride nicht verzichten will braucht man so einiges an Gaskartuschen. Maximal alle 2 Wochen benötigt man Nachschub. Nicht überall auf der Welt sind die aber so leicht zu bekommen wie bei uns. Daher haben wir uns einen Kocher zugelegt, der mit so ziemlich allem klar kommt: der Primus OmniFuel 2. Wir betreiben ihn hauptsächlich mit Tankstellenbenzin. Das ist auch auf lange Sicht gerechnet deutlich günstiger als der Gasbetrieb mit Camping-Kartuschen und zusätzlich entfällt der viele Müll. Ein Nachteil des Betriebs mit Benzin ist allerdings, dass man zuerst lernen muss den Kocher richtig zu nutzten und dass der Brenner ziemlich laut ist.
Uns waren 2 große Töpfe wichtig. Langfristig kann ich nicht mit einem 1 Liter Topf gut für 2 hungrige Fahrradfahrer kochen, aber größere Töpfe mit vertretbarem Gewicht zu finden ist nicht so einfach. Wir waren umso glücklicher unser Kochset von Optimus gefunden zu haben. Es besteht aus 2 Töpfen, einer Pfanne, Deckel und einem isolierenden Schutz. Natürlich haben wir auch Geschirr, ein klappbares Küchenmesser von Victorinox, ein Brett und je einen Thermobecher für Kaffee am Morgen dabei. Um den zu brühen haben wir uns für den nur 20 Gramm schweren Java Drip Kaffeefilter von GSI entschieden. Um den Abwasch zu erledigen nutzten wir eine faltbare Wanne von Ortlieb.
Wir haben uns einige Luxusgegenstände mitgenommen, darunter einen ultra leicht Campingstuhl und eine Hängematte, um die Zeit die wir nicht im Sattel verbringen gemütlich zu machen. Der Helinox Chair Zero ist bekannt unter den Outdoorlern. Günstig ist er mit seinen 120 € nicht, dafür aber enorm leicht: gerade einmal 490 Gramm bringt er auf die Wage. Die ultraleicht Hängematte von Exped wiegt mit Aufhängesystem weniger als 400 Gramm und kann auch als Sonnenschutz abgespannt werden.